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Dienstag, 20. August 2013

Review: Retrograde - Krieg auf dem Eisplaneten

Dolph Lundgren und Gary Daniels, zwei Helden meiner Kindheit und Jugend in einem Film?
Dazu noch ein roter Uncut-Flatschen auf dem Cover, der es mir sehr einfach gemacht hat ihn in der Wühlkiste beim Elektronik-Dicsounter zu entdecken.Mir war sehr schnell klar, dass ich Retrograde sehen musste, gerade durch den deutschen Untertitel "Krieg auf dem Eisplaneten". Dazu noch die Grossstadt auf den Eishügeln auf dem Cover, abgerundet durch Bewaffnete in Lederkombis,was könnte da schon schiefgehen...leider mehr als gedacht.


"Retrograde-Krieg auf dem Eisplaneten"


Cast:

Dolph Lundgren als John Foster
Silvia de Santis als Renee Diaz
Joe Montana als Dalton
Gary Daniels als Markus
Joey Sagal als Andrew Schrader

Crew:

Regie: Christopher Kulikowski
Drehbuch: Christopher Kulikowski, Tom Reeve
Kamera: Carlo Thiel
Produzent: Freddy Brady, u.a.
Effekte: Harrie Wiessenhaan, Rick Wiessenhaan

Der Plot

Time is running out for everyone on earth - Tagline des Covers

Los Angeles im Jahr 2204 ist ein trostloser Ort. Durch eine Seuche, welche von einem Asteroiden auf die Erde gebracht wurde, ist die Welt wie wir sie kennen zerfallen. Glücklicherweise gibt es ein paar Menschen die sich als immun gegen die Space-Bakterie herausgestellt haben, doch auch für Sie wird die Zeit zur Weltrettung knapp.
Um den Weltuntergang zu verhindern soll Dolph Lundgren, hier als John Foster, seines Zeichens Weltraumpilot mit seiner Crew eine Zeitreise ins Jahr 2004 unternehmen, um den Fund des abgestürzten Asteroiden in der Antarktis zu verhindern. Sollte er jedoch zu spät kommen soll er alle bereits Infizierten auslöschen, auch wenn ich nicht weiß wie er bei einer Zeitreise zu spät kommen sollte, da er ja eigentlich den Ankunftszeitpunkt frei wählen kann. Also macht er sich mit seiner Crew im CGI-Raumschiff auf den Weg die Welt zu retten.
In Dolph´s Zielzeit lernen wir inzwischen die Crew eines Eisbrechers kennen, die auf der Suche nach dem mysteriösen Meteoriten ist. Dabei wird der Investor, Andrew Schrader, der Expedition direkt sehr freundlich dargestellt. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwo habe ich dieses Gesicht schon mal gesehen, ich weiß aber nicht mehr genau wo.
Zurück im Raumschiff gibt es ein kurzes Briefing, bei dem wir erfahren, dass ein Gegenmittel an Bord ist, falls sich einer der Zeitreisenden, wovon die meisten noch im Kälteschlaf sind, infizieren sollte.
Die Raumanzüge der Zukunftskrieger sind recht nette Lederkombis, entweder ganz Schwarz, oder in Dolph´s Fall sowie bei einigen anderen Schwarz-Rot. Die Schwarzkombi-Jungs um den Leutnant Dalton haben allerdings einen etwas anderen Plan, anstatt die Menschheit der Zukunft zu retten wollen Sie selbst die Zukunft bestimmen. Ein kurzer Kampf inklusive Feuergefecht mit ein, zwei gut gemachten Einschüssen entbrennt, woraufhin Dolph die Flucht ergreift. Bei dieser sichert er sich zuerst die Sprengladung zur Meteoritenzerstörung, danach tötet er den neuen Piloten um die Luft abzulassen und ein paar Baddies in den Weltraum zu saugen.
Der Absturz des Raumschiffes in die Antarktis wird derweil vom Eisbrecher aus beobachtet, woraufhin der Plan entsteht diesen natürlich zu untersuchen. Hier wird auch endlich Gary Daniels eingeführt, der hier erst mal versucht die nette Doktorandin die an Bord ist aufzureißen, aber scheitert. Auf dem Weg zur Absturzstelle kündigt sich nahendes Unheil an, als die Maschine des Schiffes kurzfristig ausfällt und kein Kompass mehr richtig funktionieren will. Trotzdem werden die Motorschlitten abgeladen und ein kleiner Trupp macht sich auf die Suche.
Dolph wird derweil von  Dalton und einem weiteren Goon durch die Eiswüste gejagt, kann Dalton jedoch KO schlagen, so dass dieser auf ein Stück des Meteors fällt und den anderen Goon erdolchen.
Dem Suchtrupp versagen nach kurzer Zeit die Transportmittel, glücklicherweise jedoch direkt in der Nähe des Meteoriten. Von diesem werden schnell ein paar Teile eingepackt bevor es Zeit ist Dolph in die Gruppe zu integrieren. Als er hilflos aufgefunden wird legt die Doktorandin Renee als erste die Scheu ab und überredet die anderen den Verletzten mit zur Krankenstation des Schiffes zu nehmen.
Zu Fuß dort angekommen wird sich die Crew einer neuen Bedrohung bewusst, das Eis droht das Schiff zu umschließen! Während Dolph vom ketterauchenden Schiffsarzt versorgt wird zeigt Schrader doch eine gute Seite, da er einen Suchtrupp für weitere Überlebende des Absturzes losschicken möchte.
Ein kurzer Umschnitt zu Dalton zeigt uns, dass dieser außer einer kleinen Kopfwunde unbeschadet aus seinem Kampf mit Dolph hervorgegangen ist. Dann verspricht die Suche nach Überlebenden also spannend zu werden! Gary vergräbt zur Sicherheit die Tasche die Dolph bei hatte und macht sich mit zwei weiteren Crewmitgliedern auf die Suche.
Dolph erwacht derweil während er alleine mit der Doktorandin ist und kennt seltsamerweise ihren Namen.
Jetzt ist es allerdings endlich wieder Zeit für ein wenig Dramatik, daher wird das Schiff vom umschließenden Eis gehörig durchgerüttelt, so dass der Kiffer sich bei seiner Arbeit böse in die Hand schneidet und mit dieser den Meteoriten berührt. Dann haben wir also endlich unseren ersten Infizierten! Nach ein paar lustigen Krämpfen und ein wenig Geschrei rennt er tief in die Innereien des Schiffes.
Der Suchtrupp hat, nach dem erneuten versagen der Motorschlitten, zwischenzeitlich das Raumschiff erreicht und macht sich an die Erkundung des selbigen. Leider wurde vom zweiten Mann des Leutnants, Vacerri, die gesamte böse Crew geweckt, während die gute Crew im Kältschlaf gekillt wurde. Nach kurzer Zeit ist Gary daher plötzlich ohne seine zwei Begleiter. Dalton und seine Truppe beschließen Gary bis zum Schiff zu verfolgen, da er Sie ja der Einfachheit halber dahin führen könnte.
Der Infizierte wurde auf dem Schiff gestellt und kann überwältigt werden, allerdings nicht ohne ein Crewmitglied mit in die ewigen Jagdgründe zu nehmen. Doch auch Dolphs eingreifen gegen den Infizierten zieht die Crew nicht gänzlich auf seine Seite, so dass er vorübergehend im Aufenthaltsraum eingeschlossen wird.
Aber er wäre nicht der Held der Geschichte wenn er sich nicht gewitzt daraus befreien könnte. Während er kurz seine Ausrüstung zurückholt, erklärt der Doc der Doktorandin, dass Dolph eine Art Übermensch ist, mit tollen Heilungsfähigkeiten. Als Gary zurück ist und alle vor den Bösen warnt, nutzt Dolph die Chance wieder an Bord zu schleichen und der Doktorandin die Bakterien des Meteors zu erklären.
Der Meteor wurde übrigens erst durch seinen Absturz freigelegt, oder wie Dolph es ausdrückt, der Kreis schließt sich.
Langsam ist es wieder Zeit für ein wenig Action und Feuergefechte, also sprengen die Goons den Schiffsrumpf und erschießen einige unbekannte Crewmitglieder. Vacerri macht sich auf die Suche nach Dolph, dieser kann jedoch nach einigem Geschiesse mit der Doktorandin entkommen, also wird dann als Austausch der Kapitän des Schiffes überwältigt.
Dolph und Renee sind auf Ihrer Flucht in einem Kühlhaus(!) angekommen, dort werden Sie vom irgendwie auch infizierten Doc angegriffen. Zeit also für einen gezielten Handkantenschlag auf den Hals. Da Renee sich leider auch angesteckt hat während dieses Angriffs muss Sie mit dem Heilmittel kurz gerettet werden.
Dalton zeigt langsam aber sicher auch immer mehr Ausfallerscheinungen, ganz so als wäre er doch nicht völlig immun und der Sturz auf den Meteor hätte ihn  infiziert. Als der Kapitän vor ihm fliehen will macht er kurzen Prozess und erschiesst ihn.
Das macht Gary allerdings ein wenig wütend, also geht er ohne die Restcrew ( ein recht eindeutiger Scotty-Ersatz, den Investor und ein Pilot) zum Gegenangriff über. Der Investor nötigt derweil den Piloten ihn auszufliegen, was sich allerdings als schlechte Idee herausstellt. Scheinbar kann man nämlich mit den Pistolen der Zukunft in nur vier Schüssen einen Helikopter zur Explosion bringen und so vom Himmel holen.
Als Dolph Renee einen Motorschlitten entladen schickt während er Minen auslegt, wird diese von Dalton überwältigt. Doch kann Sie unblutig gerettet werden und gemeinsam mit Dolph zu Gary laufen.
Das heißt dann wohl es ist langsam Endkampfzeit!
Während Dolph sich mit Vacceri misst, darf Gary sich einiger Goons und Dalton annehmen. Leider kann er seinen Kampf nicht mit einem sehr schönen Genickbruch wie Dolph für sich entscheiden. Dalton kann ihm entkommen und schnappt sich auf seinem Weg vom Schiff Renee. Sterbend kann Gary Dolph noch die richtige Richtung weisen, so dass dieser das Schiff auch auf der richtigen Seite verlassen kann.
Draußen befragt Dalton gerade Renee und schießt Sie nachdem er seine Antworten bekommen hat nieder.
Zur Ablenkung sprengt Dolph das Schiff, was Garys Ende dann wohl besiegelt. Mit einem gezielten Messerstich kann er danach Dalton ausschalten.
Von der sterbenden Renee erhält er noch die Infos wo er die mitgebrachte Bombe platzieren muss, um den Meteoriten zu zerstören. Während das Schiff im Hintergrund sinkt lässt Dolph Sie sterbend zurück, platziert die Bombe und geht zu seinem Raumschiff. Eine riesige Explosion zerstört die gesamte Umgebung, und auch den schmachtenden Blick den Renee dem startenden Raumschiff hinterherwirft.
Aber wozu gibt es Zeitreisen, wenn Dolph nicht noch weiter zurück gehen könnte. So warnt er, allerdings nur Renee, woraufhin Sie nie auf diese Expedition gehen wird...

  Fazit

Handwerklich kann man den Machern von Retrograde nicht viel vorwerfen. Die Kameraführung und der Schnitt sind nicht zu hektisch und weitestgehend gut gemacht. Ein Wermuts Tropfen stellen in diesem Zusammenhang die Actionszenen dar. Zwar sind auch diese nicht VideoClip-artig gestaltet, doch hätte ich hier auf ein paar Umschnitte verzichten können.
Die Drehorte sind zu meist ansprechend gestaltet, so ist in der Anfangsszene die dystopische Zukunft schön in Szene gesetzt, auch die "Außenaufnahmen" wissen zu gefallen. Ein wenig seltsam ist für mich das Schiffsinnere, die Brücke und der Aufenthaltsraum sehen angemessen nach Schiff aus, doch gerade das Kühlhaus wirkt ein wenig deplatziert. Auch wirken viele der Szenenbilder bei den Schießereien so als wäre das Schiff eine Fabrikhalle. Aber da kein guter Film ohne eine Fabrikhalle auskommt...
Was ich allerdings komplett vermisst habe war der versprochene Eisplanet! Ok, der Film spielt in der Antarktis, aber wo ist mein versprochener Eisplanet? Da hat der deutsche Verleih mal wieder was zugedichtet...Schade!
Die Raumanzüge von Dolph und seinem Gegenspieler wirken recht gut, auch wenn man sehr schnell erkennt, dass es sich hier um Motorradkombis handelt. Nett auch das man direkt weiß wer die Bösen sind, man trägt ja standesgemäß Schwarz in Schwarz.
Bei den Effekten ist die Raumschiff-CGI zwar dem Alter des Films entsprechend, fällt aber auch nicht negativ auf. Die Explosionen, besonders die große Letzte, sehen sehr gut aus, auch die teils blutenden Einschüsse sind gut gemacht. Die MakeUp Effekte der Infizierten passt sich dem auch soweit an.
Über Schauspielerische Leitungen muss man ihn diesem Film nicht groß reden, ich meine Dolph Lundgren und Gary Daniels! In einem Film! Einem SciFi Bakterien Action Film!
Für meinen Geschmack hätte das ganze mehr Schießereien, mehr Dolph Lundgren, mehr Gary Daniels, mehr Nahkämpfe vertragen können, doch die, die es gab, machen richtig Freude!
Wer also auf Dolph Lundgren oder Gary Daniels steht bekommt hier solide SciFi Kost geboten. Als Partyfilm mit ein paar Freunden eignet er sich zwar nicht, an einem normalen Wochentag wusste er mich aber zu unterhalten.

 Bewertung

Blut:3/10
Effekte: 4/10
Spass: 5/10
Spannung: 5/10
Gesamt: 5/10

Meine Lieblingszitate

"Schrader, sie beeindrucken mich.Sie haben ja doch ein Herz"- Gary Daniels als doch ein Suchtrupp losgeschickt wird
"Wie ich sagte Dalton, du hast keine Zukunft!" - Dolph beim Endkampf

Technisches

Die BluRay von Great Movies präsentiert sich ähnlich gut wie die zu Android Insurrection. Das Bild ist schön klar und wird in einem ordentlichen 1:1.85 , bzw 16:9 übertragen. Der Ton ist in Deutsch und Englisch jeweils in 5.1 Sorround vorhanden und hat einen vollen satten Klang. Ich würde allerdings dazu raten die englische Tonspur zu hören, da die Synchro doch recht schwach ist.
Als Extras gibt es eine Bildergalerie und eine Trailershow, die 7 rein englisch-sprachige Trailer vorhält.
Keine super Ausstattung, aber in dem gegebenen Preissegment absolut in Ordnung.


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